Circus Upsala in Zeitz - Russische Artist:innen finden ein neues Zuhause

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Circus Upsala in Zeitz - Russische Artist:innen finden ein neues Zuhause

Eine Gruppe russischer Artist:innen ist in die ostdeutschen Provinzstadt Zeitz geflohen, um politischer Verfolgung zu entgehen und nicht in den Angriffskrieg nach Putins Teilmobilisierung ziehen zu müssen. In Zeitz haben sie ein neues Zuhause gefunden und arbeiten nun mit Kindern, darunter viele ukrainische Geflüchtete. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat dazu eine Dokumentation veröffentlicht.

Circus Upsala in Zeitz
Circus Upsala in Zeitz - Russische Artist:innen finden ein neues Zuhause (Foto: YouTube)

Russische Artist:innen haben sich in Zeitz niedergelassen. Sie sind aus ihrer Heimat geflohen aus Angst vor politischer Verfolgung und weil sie nach Putins Teilmobilisierung Angst hatten, in dessen Angriffskrieg ziehen zu müssen. Sie wollten nicht als Soldaten enden. Hier im Süden Sachsen-Anhalts arbeiten sie nun mit Kindern – die meisten von ihnen sind Geflüchtete aus der Ukraine.

Aufgrund des Krieges ist das Verhältnis zwischen den Eltern der Kinder und den Trainern nicht immer einfach. Aber inzwischen haben sie sich angefreundet. Das ist die ungewöhnliche Geschichte vom „Circus Upsala“, der ein Lager im von der Deindustrialisierung gebeutelten Zeitz aufgeschlagen hat. Die jungen Trainer:innen aus St. Petersburg arbeiten nun also in der ostdeutschen Provinzstadt Zeitz. Sie führen vor abgeplatztem Putz und in lange leerstehenden Fabrikhallen ihr Sozialprojekt weiter, das so schon seit über 20 Jahren in St. Petersburg existiert. Platz dafür gibt’s eine Menge – lost places überall.

Zeitz war zu DDR-Zeiten eine Industriestadt. Heute stehen alte Fabriken und auch Wohnungen massenhaft leer. Deswegen ist hier Zuwanderung ausdrücklich erwünscht, so der CDU-Oberbürgermeister Christian Thieme. Das Training des „Circus Upsala“ findet täglich statt und ist kostenlos, die Trainer wünschen sich dringend mehr Durchmischung mit deutschen Kindern und Geflüchteten aus anderen Ländern. Bis jetzt sind es eben hauptsächlich die Kinder aus der Ukraine, die Schweres erlebt haben. Sie tauschen sich über ihre Situation aus, aber vor allem schlagen sie Purzelbäume, Räder, lernen Jonglieren, dürfen Kinder sein. Alle scheinen dabei zu profitieren – die Kinder, die Eltern, die Trainer:innen und auch die Stadt Zeitz.

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