Cécile | Sinking Sideways | Zeit für Zirkus | Potsdam 2024
In Cécile erkunden drei Artist:innen eine Welt aus geordneten Formen und Silhouetten und navigieren durch ein System, in dem sich ein einziges Motiv wiederholt: die Schleife der Unendlichkeit. Auf einer beweglichen Bühne begreifen die Akrobat:innen die hochgradig physische Mechanik der gegenseitigen Abhängigkeit und suchen nach Zusammenhalt in einem ständigen Bewegungsfluss.
Je mehr auf dem Spiel steht, desto mehr durchlaufen sie verschiedene Stadien der Solidarität, der Anpassung und der Dringlichkeit. Jede Wiederholung des Loops bietet neue Perspektiven, jede Bewegung eine Herausforderung. In Cécile wird die Komplexität des menschlichen Wesens im Angesicht sich verändernder Konstellationen sichtbar – ein Stück, in dem sich das Gleichgewicht zwischen Ordnung und Chaos als eine Kunst für sich erweist.
Sinking Sideways ist ein junges flämisches zeitgenössisches Zirkuskollektiv. Wir sind drei Tanzakrobaten, die choreografisch arbeiten. Die derzeitigen Mitglieder sind Xenia Bannuscher (Deutschland), Dries Vanwalle (Belgien) und Raf Pringuet (Belgien). Wir haben uns an der Zirkusabteilung der Codarts University of the Arts (Rotterdam, NL) kennengelernt und sind auf Tanzakrobatik spezialisiert. Xenia und Dries haben ihr Studium im Juli 2020 abgeschlossen, Raf im Juli 2021.
Zeit für Zirkus 2024
Die 4. Edition des bundesweiten Festivals ZEIT FÜR ZIRKUS findet erneut in Kooperation mit Territoires du Cirque und zeitgleich mit der internationalen Veranstaltung LA NUIT DU CIRQUE statt. 2024 koordiniert vom Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus e.V. (BUZZ).
Vom 15. bis 17. November 22024 präsentieren bundesweit 40 Spielorte die Vielfalt zeitgenössischen Zirkusschaffens und bieten einen unterhaltsamen und unkonventionellen Einblick in ein spannendes und sich stetig weiterentwickelndes Genre – konzentriert und live on stage an einem Wochenende.
Das Netzwerkprojekt ZEIT FÜR ZIRKUS rückt damit erneut eine junge Kunstform in den Fokus, die durch ihre vielfältigen Inszenierungskonzepte und eine starke Bildsprache auch das Potential hat, Besucher:innen in kulturellen Randlagen und auch bei geringerer Bindung an klassische Kulturangebote zu erreichen. „Die Kunst des Dazwischen“, wie die Theaterwissenschaftlerin und Dramaturgin Franziska Trapp den Zeitgenössischen Zirkus einmal nannte, vermittelt als körperlichste, dramatischste aller darstellenden Formen Tradition und Innovation, Realität und Fiktion, Kunst und Unterhaltung, human und more-than-human, Risiko und Sicherheit, Mut und Vertrauen, Ideologie und Kritik, Körper und Diskurs – mit einem Wort: Vielfalt!
Eindrucksvolle Belege für diese Vielfalt sind vom 15. bis zum 17. November 2024 längs und quer durch die gesamte Republik zu erleben.
Jede Produktion bei ZEIT FÜR ZIRKUS ist auf ihre Weise speziell und einzigartig, trägt aber immer zum Gelingen des Ganzen bei. Und so kann der Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus e.V. (BUZZ) mit berechtigtem Stolz auf seine Initiative und den Erfolg dieses Projektes blicken. Die Vorstandsvorsitzende Jenny Patschovsky: „Auch mit dieser Edition wächst das Netzwerk an Bühnen und Orten in Deutschland, die das große Potential des Zeitgenössischen Zirkus erkennen, unkonventionelle künstlerische Stile oder starke Themen in die Mitte der Gesellschaft zu tragen und mit dem Publikum auf Augenhöhe zu verhandeln. Besonders in gesellschaftlichen und politischen Krisenzeiten braucht es künstlerische Interventionen und Begegnungen, um Gemeinschaft zu stiften und Austausch zu befördern.“
Foto: Marc Raas