still.dependent | Hanschitz & Beierer mit Neumayer | Zeit für Zirkus | Freiburg 2024
Wie stehen wir in Beziehung zu den Objekten um uns herum und wer hängt hier eigentlich an wem?
Menschen sind es gewohnt sich als Autorität auf der Erde zu verstehen – diese Perspektive gerät allerdings zunehmend ins Wanken. In ihrer neuesten Arbeit verhandeln Hanschitz & Beierer die problematische Beziehung zwischen Mensch und Objekt in der Post-Moderne. Drei Performerinnen und ein Cyr Wheel begeben sich mittels Akrobatik und Tanz auf eine Reise zwischen Kontrolle, Abhängigkeit und sinnlicher Utopie.
Objekte weben unsere Realität – sind wir bereit hinzufühlen?
Sandra Hanschitz und Joël Beierer arbeiten gemeinsam an interdisziplinären Tanz- und Zirkusproduktionen, die sich stark durch ihre klare ästhetische Sprache und immersive Erfahrungsqualität kennzeichnen – im Zentrum ihrer Arbeit das Cyr Wheel. Mit ihrem Projekt „IIIII – about the art of letting go“ touren sie seit 2021 gemeinsam durch Mitteleuropa und hatten die Chance ihre Arbeit 2024 im Rahmen des German Showcase beim Edinburgh Fringe Festival zu präsentieren. Hanschitz & Beierer schaffen nahbare und reflexive Arbeiten im Spannungsfeld von Ruhe & Kontrollverlust: Persönliches wird kollektiv, Philosophie lebendig und Konzeptuelles körperlich erfahrbar.
Zeit für Zirkus 2024
Die 4. Edition des bundesweiten Festivals ZEIT FÜR ZIRKUS findet erneut in Kooperation mit Territoires du Cirque und zeitgleich mit der internationalen Veranstaltung LA NUIT DU CIRQUE statt. 2024 koordiniert vom Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus e.V. (BUZZ).
Vom 15. bis 17. November 22024 präsentieren bundesweit 40 Spielorte die Vielfalt zeitgenössischen Zirkusschaffens und bieten einen unterhaltsamen und unkonventionellen Einblick in ein spannendes und sich stetig weiterentwickelndes Genre – konzentriert und live on stage an einem Wochenende.
Das Netzwerkprojekt ZEIT FÜR ZIRKUS rückt damit erneut eine junge Kunstform in den Fokus, die durch ihre vielfältigen Inszenierungskonzepte und eine starke Bildsprache auch das Potential hat, Besucher:innen in kulturellen Randlagen und auch bei geringerer Bindung an klassische Kulturangebote zu erreichen. „Die Kunst des Dazwischen“, wie die Theaterwissenschaftlerin und Dramaturgin Franziska Trapp den Zeitgenössischen Zirkus einmal nannte, vermittelt als körperlichste, dramatischste aller darstellenden Formen Tradition und Innovation, Realität und Fiktion, Kunst und Unterhaltung, human und more-than-human, Risiko und Sicherheit, Mut und Vertrauen, Ideologie und Kritik, Körper und Diskurs – mit einem Wort: Vielfalt!
Eindrucksvolle Belege für diese Vielfalt sind vom 15. bis zum 17. November 2024 längs und quer durch die gesamte Republik zu erleben.
Jede Produktion bei ZEIT FÜR ZIRKUS ist auf ihre Weise speziell und einzigartig, trägt aber immer zum Gelingen des Ganzen bei. Und so kann der Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus e.V. (BUZZ) mit berechtigtem Stolz auf seine Initiative und den Erfolg dieses Projektes blicken. Die Vorstandsvorsitzende Jenny Patschovsky: „Auch mit dieser Edition wächst das Netzwerk an Bühnen und Orten in Deutschland, die das große Potential des Zeitgenössischen Zirkus erkennen, unkonventionelle künstlerische Stile oder starke Themen in die Mitte der Gesellschaft zu tragen und mit dem Publikum auf Augenhöhe zu verhandeln. Besonders in gesellschaftlichen und politischen Krisenzeiten braucht es künstlerische Interventionen und Begegnungen, um Gemeinschaft zu stiften und Austausch zu befördern.“
Foto: Steffen Melch