The Games We Play | Gandini Juggling | PLAY | Chamäleon Berlin 2024
Mit dieser besonderen Produktion feiert die zeitgenössische Zirkuskompanie Gandini Juggling ihr 30-jähriges Bestehen: Die zwei Mitbegründer:innen Sean Gandini und Kati Ylä-Hokkala laden das Publikum in ihre fröhliche, komplexe Welt der Jonglage und Choreografie ein, mit einem lebenden Selbstporträt, das sich irgendwo zwischen Performance und Vortrag bewegt. Was ist Jonglage und was kann sie sein? Und was ist Kunst und was kann Kunst sein? Die Antworten liefern die beiden in The Games We Play in ihrem unnachahmlichen Stil, für den die Schwerkraft keine Bedeutung zu haben scheint.
Gandini Juggling wurde 1992 von Sean Gandini und Kati Ylä- Hokkala gegründet und erfindet seitdem immer wieder die Jonglage für den zeitgenössischen Zirkus neu. Das Ensemble besteht aus einer Kerngruppe von virtuosen Jongleur:innen, die sich für ihre Produktionen und Auftritte regelmäßig auf bis zu 20 Künstler:innen erweitert. Ihr Repertoire reicht von radikalen Kunst-und-Jonglage-Fusionen bis zu zugänglicheren Theateraufführungen, von choreografischen
Experimentierstudien bis zu kommerziellen Auftragsarbeiten.
Seit ihrer Gründung haben die Gandinis über 6.000 Auftritte in 50 Ländern absolviert, sie treten in den renommiertesten Spielstätten der Welt auf – sei es in Museen für zeitgenössische Kunst in Frankreich, in deutschen Opernhäusern, in Theatern im Libanon oder in Zelten in Argentinien. In Großbritannien bespielen die Gandinis die wichtigsten Freiluftfestivals und sind unter anderem im Londoner Royal Opera House, in der English National Opera, im Royal National Theatre und im Sadler‘s Wells Theatre zu sehen.
Dauer: 50 Min. (keine Pause)
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Sprachhinweis: In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Inhaltsinweis: Das Stück enthält Szenen mit Nacktheit
PLAY – Gastspielreihe zeitgenössischer Zirkus | Chamäleon Berlin 2024
Akrobatik, Poesie, Witz und die großen Fragen des Lebens: Mit Play – eine Gastspielreihe 2024 feiert das Chamäleon den
zeitgenössischen Zirkus in all seinen Unterschieden.
Es musste eine Fortsetzung geben, jetzt steht sie endlich bevor: Nach der gefeierten ersten Ausgabe im Januar und Februar 2023 lädt das Chamäleon ab dem 10. Januar 2024 mit der Gastspielreihe Play zum zweiten Mal zur Entdeckungstour durch das Universum des zeitgenössischen Zirkus: Acht Kompanien aus verschiedenen Teilen der Welt zeigen in vier Wochen, wie sie ihre Kunstform interpretieren und was sie der Welt zu sagen haben.
Und das ist Einiges. Mit wahnwitziger Akrobatik, vollendetem Slapstick oder leiser Poesie wird hier Unterhaltung zelebriert und nach Antworten auf die großen Fragen gesucht. Auf eine Stummfilm-Hommage folgen Selbtsreflektionen eines Jonglage-Duos; dann eine Abrechnung mit der Serviceindustrie; ein Tanz um den Zauber von Unterschieden; zwei Männer im Labyrinth ihrer gemeinsamen Vergangenheit; eine Suche nach Inklusion und Identität; eine Zirkus-gewordene Feminismus-Debatte; und zum Schluss ein freudiger Schrei ins Gesicht des Patriarchats. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf einem generationenübergreifenden zeitgenössischen Zirkus und vereint junge Kompanien wie Raum 305 aus Deutschland mit Legenden wie Gandini Juggling aus Großbritannien – beim australischen Ensemble A Good Catch liegen die jüngste und die älteste Akrobatin auf der Bühne knapp 30 Jahre auseinander.
„Nach dem überwältigenden Erfolg unserer ersten Play-Saison waren wir entschlossen, das Programm als Motor für neue Werke, Innovation und Publikumsentwicklung weiterzutragen.“, sagt Chamäleon-Intendantin Anke Politz. Play sei nicht nur eine aufregende Gelegenheit, die Zuschauer:innen mit der Arbeit neuer Künstler:innen in Kontakt zu bringen, sondern auch die Möglichkeit, das Haus und die Kunstform für weite Teile der Gesellschaft zu öffnen und mit einem vielfältigen Publikum zu verbinden.
Chamäleon-Dramaturg Geordie Brookman freut sich auf viele neue Impulse, für Gäste und Künstler:innen genauso wie für das Haus selbst. „Im Laufe von Play laden wir unser Publikum ein, das Vertraute und das Abstrakte, das Dunkle und das Helle, Täuschung und Wahrheit durch Akrobatik, Jonglage, Clownerie und physisches Theater zu erkunden“, sagt er. „Wir möchten ganz verschiedene Facetten des zeitgenössischen Zirkus beleuchten – und behutsam untersuchen, wie sich das Publikum zum Stück selbst, die Künstler:innen zur Kunstform und der Körper zu Objekten und dem Raum verhält.“
Foto: Elliot Franks