The Receptionists | Kallo Collective | PLAY | Chamäleon Berlin 2024
In The Receptionists wird Kundenservice zur Physical-Comedy-Show. Die beiden Rezeptionistinnen sind zwei finnische Clowninnen, die sich geschmeidig durch das Gastgewerbe bewegen. Sie sprechen schnell und das in mehrere Sprachen, die niemand versteht. Beeindruckend albern und auf einzigartige Weise charismatisch, machen Inga und Kristiina diese ganze Angelegenheit mit urkomischer Chemie, gekonntem Lächeln und raffinierter Akrobatik zu einem herrlich verrückten Erlebnis der absurden Art.
Das Kallo Collective ist ein preisgekröntes Ensemble, das sich auf sehr lustige nonverbale Produktionen konzentriert und sein Publikum seit 2010 auf fünf Kontinenten begeistert hat. Ziel der Kompanie ist es, die Kunst des körperlichen Humors zu fördern – mit einer breiten Palette von Eigenproduktionen, Workshops und dem NouNous Festival, das die Gruppe jedes Jahr als internationales Festival für Physical Comedy in Helsinki veranstaltet. Das Ensemble wurde von den finnischen Künstler:innen Jenni Kallo, Sampo Kurppa und dem Neuseeländer Thom Monckton gegründet, sie alle haben an der berühmten Schule von Jacques Lecoq in Paris studiert. Das Kallo Collective hat 16 Produktionen im Repertoire und tritt auf der ganzen Welt auf. 2020 wurde die Kompanie in Finnland mit dem Staatspreis für Zirkus ausgezeichnet.
Dauer: 55 Min. (keine Pause)
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Sprachhinweis: nonverbal
PLAY – Gastspielreihe zeitgenössischer Zirkus | Chamäleon Berlin 2024
Akrobatik, Poesie, Witz und die großen Fragen des Lebens: Mit Play – eine Gastspielreihe 2024 feiert das Chamäleon den
zeitgenössischen Zirkus in all seinen Unterschieden.
Es musste eine Fortsetzung geben, jetzt steht sie endlich bevor: Nach der gefeierten ersten Ausgabe im Januar und Februar 2023 lädt das Chamäleon ab dem 10. Januar 2024 mit der Gastspielreihe Play zum zweiten Mal zur Entdeckungstour durch das Universum des zeitgenössischen Zirkus: Acht Kompanien aus verschiedenen Teilen der Welt zeigen in vier Wochen, wie sie ihre Kunstform interpretieren und was sie der Welt zu sagen haben.
Und das ist Einiges. Mit wahnwitziger Akrobatik, vollendetem Slapstick oder leiser Poesie wird hier Unterhaltung zelebriert und nach Antworten auf die großen Fragen gesucht. Auf eine Stummfilm-Hommage folgen Selbtsreflektionen eines Jonglage-Duos; dann eine Abrechnung mit der Serviceindustrie; ein Tanz um den Zauber von Unterschieden; zwei Männer im Labyrinth ihrer gemeinsamen Vergangenheit; eine Suche nach Inklusion und Identität; eine Zirkus-gewordene Feminismus-Debatte; und zum Schluss ein freudiger Schrei ins Gesicht des Patriarchats. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf einem generationenübergreifenden zeitgenössischen Zirkus und vereint junge Kompanien wie Raum 305 aus Deutschland mit Legenden wie Gandini Juggling aus Großbritannien – beim australischen Ensemble A Good Catch liegen die jüngste und die älteste Akrobatin auf der Bühne knapp 30 Jahre auseinander.
„Nach dem überwältigenden Erfolg unserer ersten Play-Saison waren wir entschlossen, das Programm als Motor für neue Werke, Innovation und Publikumsentwicklung weiterzutragen.“, sagt Chamäleon-Intendantin Anke Politz. Play sei nicht nur eine aufregende Gelegenheit, die Zuschauer:innen mit der Arbeit neuer Künstler:innen in Kontakt zu bringen, sondern auch die Möglichkeit, das Haus und die Kunstform für weite Teile der Gesellschaft zu öffnen und mit einem vielfältigen Publikum zu verbinden.
Chamäleon-Dramaturg Geordie Brookman freut sich auf viele neue Impulse, für Gäste und Künstler:innen genauso wie für das Haus selbst. „Im Laufe von Play laden wir unser Publikum ein, das Vertraute und das Abstrakte, das Dunkle und das Helle, Täuschung und Wahrheit durch Akrobatik, Jonglage, Clownerie und physisches Theater zu erkunden“, sagt er. „Wir möchten ganz verschiedene Facetten des zeitgenössischen Zirkus beleuchten – und behutsam untersuchen, wie sich das Publikum zum Stück selbst, die Künstler:innen zur Kunstform und der Körper zu Objekten und dem Raum verhält.“
Foto: Bambu