Ein großes, halbkreisförmiges Objekt, das aussieht wie ein abgebrochenes Schiffswrack, beherrscht die Bühne. Es scheint den sechs Darsteller*innen Schutz zu bieten, doch sobald sie darauf klettern, kippt es und sie müssen sofort reagieren, um nicht zu stürzen. Jede Bewegung beeinflusst den Stand des Objekts und damit die Position und Bewegung der anderen. Das Spiel mit dem Gleichgewicht, der Kampf gegen die Schwerkraft und die sich verändernden Kräfteverhältnisse machen aus Tipping Point einen herausfordernden akrobatischen und tänzerischen Dialog, der sich mit der Abhängigkeit der Menschen voneinander und von größeren unkontrollierbaren Elementen innerhalb einer Welt im Verfall befasst.

Mal spektakulär und imposant, mal intim und verletzlich, nimmt das Stück mit auf eine Reise entlang assoziativ verknüpfter Bilder und Situationen. Die erfahrenen Darsteller*innen brillieren mit Tanz und Akrobatik, aber verlieren dabei nicht ihre Berührbarkeit und Menschlichkeit. Der Tanz wird von neu komponierter Musik begleitet, vorangetrieben, intensiviert und außer Kraft gesetzt. Ein Sound, der manchmal überlebensgroß ist, manchmal aber auch die Leere unterstreicht und die Intimität der Interpret*innen spürbar macht.

Panama Pictures machen sinnliches Theater, das Tanz und Zirkus aufeinandertreffen lässt. Im Zusammenspiel mit neuen Raumkonzepten und besonderer Musik entsteht so ein vielschichtiges Gesamtkunstwerk. Dies stellte die Gruppe bereits u. a. mit ihren Stücken Portraits and Short Stories beim Tanztausch Festival 2016 und Stripped bei Zirkus trifft Tanz 2022 dem Leipziger Publikum im Lofft unter Beweis.

Ab 12 Jahren

Am Samstag, den 16. Dezember findet im Anschluss an die Vorstellung ein Publikumsgespräch statt