Runners | Hippana.Maleta | Zirkustheater-Festival Dresden 2023
Auf der Bühne stehen zwei Laufbänder. Steigt man auf, muss man laufen, sonst fällt man hinten runter. Zwei Akrobaten und ein Musiker versuchen mitzuhalten; sie laufen mit, sie spielen mit, sie jonglieren, musizieren, experimentieren mit und bewegen sich am Ende doch auf den immer gleichen Bahnen. Was motiviert sie? Gäbe es überhaupt eine Alternative zum Mitlaufen?
Jede Menge Bewegung, Spaß und Rhythmus verspricht die Kompanie Hippana.Maleta mit ihrem dritten Stück. In Runners setzen sich die Zirkus-Performer und Jongleure Jonas Schiffauer und Alex Allison gemeinsam mit Multi-Instrumentalist Moisés Mas García mit der realen und der gefühlten Geschwindigkeit von Zeit auseinander. Sie spielen mit den hochentwickelten Fähigkeiten von Laufen und Werfen in einer immer unbeweglicher werdenden Kultur. Zentrale Mitspieler der Show sind zwei angeschaltete Laufbänder, die von Moisés Mas García so dirigiert werden, als seien es ebenfalls Musikinstrumente. Das setzt das ebenso spannungsreiche wie grotesk-komische Spiel zwischen den Protagonisten in Gang.
Alex Allison und Moisès Mas García lernten sich 2010 auf den Straßen der irischen Stadt Galway kennen, in der sie während ihrer Studienzeit auftraten. Es entwickelte sich eine Freundschaft und so verschmolzen bald auch ihre künstlerischen Welten. Ihre gemeinsame Kreation Put A Spell On You wurde 2018 mit dem Circus Project Award ausgezeichnet. Zwei Jahre später lernten sich die beiden Jongleure Alex Allison und Jonas Schiffauer bei einem Workshop auf Ibiza kennen. Sie verbrachten die nächsten Jahre damit, gemeinsam guten Kaffee zu trinken und dabei Inspirationen, Jonglage-Konzepte und -Techniken auszutauschen. 2019 verpflichteten sie für ihre erste gemeinsame Kreation Tunnel Moisès Mas García für die Musikproduktion.
Dauer: 60 Minuten
Keine Altersbeschränkung
Zirkustheater-Festival Dresden 2023
Nach dem großen Zuspruch für die ersten Ausgabe des Zirkustheater-Festivals, geht das Festival vom 01.-11.06.2023 in die zweite Runde. In Zirkuszelten und auf öffentlichen Plätzen Dresdens zeigen internationale Künstler*innen, was der zeitgenössische Zirkus alles kann: Andersartigkeit, Magie, Sinnlichkeit, Risiko und dabei großartige Geschichten erzählen. Das Festival feiert die Kunst und den Austausch auf jeder Ebene.
Da werden Straßen und Plätze zur Manege. Gebäude und Sichtachsen werden in andere Perspektiven gerückt und lassen das Publikum hinter dem gewohnten Blick eine andere Stadt entdecken. Im Scheinwerferlicht werden Alltagsobjekte zum Leben erwachen. Durch Lüfte fliegend, tanzend, Purzelbaum schlagend öffnen sie Türen zu wundersamen Tagträumen voller Erinnerungen und Sehnsucht. Hier erzählen Künstler:innen mit artistischen Mitteln Geschichten aus dem Leben. Sie wagen etwas, sie scheitern zuweilen, doch wenn sie Erfolg haben, dann ist das ein beglückender und unvergleichlich direkter Moment für alle Anwesenden. Und so gibt es jede Menge zu erleben, für Menschen jeden Alters und jeder kulturellen Prägung.
„Vom Fallen und Fangen“ heißt diese Zirkusausgabe. Denn im Zirkus bedeutet Fallen oft Kunst und
Fertigkeit. Wir sehen und erleben, dass in einer vertrauensvollen Beziehung das Fallen ein großer
Genuss sein kann, jedenfalls, wenn man am Ende aufgefangen und getragen wird.
Foto: Bernadette Fink