Zirkus trifft auf Zirkus | Zeit für Zirkus 2023 | Dortmund
Ein Abend, der sich ganz dem Zirkus widmet – es präsentieren: Physical Monkey das Stück „GAIA – Sane again?“, die beiden Artisten Marvin Kuster und Florian Bölker sind mit Nummern aus ihrem Repertoire dabei und Elisa Berrod ist mit „AT“[h](o)“ME “ zu sehen.
Sabeth Dannenberg arbeitet experimentell, Marvin Kuster und Florian Bölker arbeiten mit klassischen Nummern und Elisa Berrot arbeitet mit einem körperlich erkundendem vielschichtigem Spiel am TRIpoletto. Ein Abend, der verschiedene Ansätze des Zirkus aufgreift und gegenüberstellt.
Im anschließenden Publikumsgespräch mit den Künstler*innen geht es um die Welt des Zirkus und Fragen, ‚wie kommt man zu der einen Form und wie zu der anderen Form von Zirkus‘, oder ‚wie kann man verschiedene Formen miteinander verbinden‘.
Für die gemeinsame Arbeit bei Physical Monkey finden sich seit 2017 unter der künstlerischen Leitung von Sabeth Dannenberg KünstlerInnen aus den Bereichen Physical Theatre, Musik, Tanz und Neuer Zirkus zusammen. In der Produktion „GAIA – Sane again?“wird das Publikum mit vertikalen Choreografien am Chinesischen Mast auf eine kaleidoskopische Reise ins Morgen der Weltgenesung mitgenommen.
Marvin Kuster und Florian Bölker sind beide freischaffende Künstler, die Nummern der Balljonglage und an Strapaten präsentieren.
Die Produktion „AT“[h](o)“ME“ entwickelt durch Elisa Berrot, ist eine artistisch und physical theatralische Recherche am TRIpoletto nach dem Ort, an dem sich das Selbst zuhause fühlt.
Language No Problem
Dauer: 2 h
Zeit für Zirkus 2023
Mit über 30 Spielorten in 12 Städten ist „Zeit für Zirkus“ in der diesjährigen, dritten Ausgabe weiter gewachsen. Neben Häusern, die bereits seit Jahren Zeitgenössischen Zirkus zeigen, konnten verstärkt neue Spielorte gewonnen werden. Initiativ-Anfragen von Häusern, die sich diesem bundesweiten Festivalprojekt anschließen wollen, lassen die dynamische Entwicklung dieser in Deutschland immer noch relativ jungen Kunstsparte deutlich erkennen.
Die 3. Edition des bundesweiten Festivals „Zeit für Zirkus“ vom 17. bis zum 19. November 2023 findet erneut zeitgleich mit der internationalen Veranstaltung La Nuit du Cirque statt.
Das Projekt „Zeit für Zirkus“ will auch in diesem Jahr mit der konzentrierten Präsentation eines ganzen Universums an einem einzigen Wochenende den vielfältigen Erscheinungsformen des Zeitgenössischen Zirkus weitere Öffentlichkeit, Wahrnehmung, Resonanz und – Publikum verschaffen.
Denn Zeitgenössischer Zirkus ist vor allem eines: unmittelbares Erlebnis und gemeinsame Erfahrung. Es gibt wohl kaum eine andere Sparte in den Darstellenden Künsten, die Zuschauende und Handelnde derartig eng verbindet. Spektakulär, gefährlich, sensationell. Das kann Zirkus sein, aber er kann auch anders. Zeitgenössischer Zirkus hinterfragt sich selbst, untersucht seine Einzelteile, um sich dann neu wieder zusammen zu setzen. Er spielt mit dem Risiko, mit Spannung und mit den Erwartungen der Zuschauenden. Was auf der Bühne geschieht, geschieht gerade jetzt, ist echt. Die Emotion, die daraus entsteht, ist es auch.
Die zweite, nicht weniger zentrale Komponente: Vielfalt und Bandbreite. Das zeigt sich in den verschiedenen Formaten bei „Zeit für Zirkus“ 2023, von einem interaktiven Solo-Kurzstück (Erin Skye – A Circle of Exchange) bis zum abendfüllenden Stück eines vielköpfigen Ensembles (Gravity & Other Myths – The Mirror). Das zeigt sich in der Vielfalt der Spielstätten: etwa eine Galerie auf einem Schiff oder ein 20er Jahre-Theatersaal, eine ehemalige Fabrikhalle, die nun ein Trainingsstudio ist oder ein Zirkuszelt. Und es zeigt sich in den künstlerischen Positionen: Von erzählerisch über gesellschaftskritisch zu abstrakt experimentell, wie der derzeit wohl dominantesten Strömung, die den menschlichen Körper in Bezug zum Objekt setzt. Wie wird unser lebender Körper beeinflusst durch die unbelebten Körper? Und was, wenn unser Körper auch nur ein Objekt unter vielen ist?
Foto: Vardar-Siegersbusch